Man soll ja die schönen Tage im Herbst nutzen, ehe die Goldene Jahreszeit vorbei ist. Getreu diesem Motto ging es morgens in die Sächsische Schweiz. Ausgangspunkt war Bad Schandau. Zum Lichtenhainer Wasserfall ging es ganz klassisch mit der Kirnitzschtalbahn. Der Weg zum Kuhstall war noch sehr belebt ganz im Gegensatz du den kommenden Pfaden. Erwähnt sein zunächst eine Anekdote aus Kindheitstagen.

Mir kleinem Knirps wurde ein Ausflug in den „Kuhstall“ angekündigt. Anfang war ich dem ganzen auch noch ganz aufgeschlossen gegenüber, bis meine ältere Schwester anfing zu sticheln, ob ich nicht lieber mit ins Bad komme wolle, als bei den Temperaturen einen stinkend-stickigen Kuhstall aufzusuchen. Die Begeisterung schwand zum Leidwesen meiner Eltern dahin. Sie wollten mir natürlich nicht verraten, dass sich dahinter eine Felsformation verbirgt. Der Namen ist übrigens historisch begründet: In den unruhigen Zeiten des 30-jährigen Krieges sollen hier Bauern ihr Vieh versteckt haben. Auf das Dach des Kuhstalls gelangt man über die Himmelsleiter. Der Ausblick hat seinen besonderen Reiz: man sieht fast nirgends Zeugnisse menschlicher Zivilisation. Wald und Felsen soweit das Auge reicht.

Weiter ging es dann zum Kleinen Winterstein. Nach dem langen Aufstieg konnte man nun auf den Kuhstall zurückblicken. Nun ging es immer am Felsrand entlang gen Westen, bis schließlich der Frienstein erreicht war. Vor einigen Jahren hatte ich ein abenteuerliches Erlebnis: Gewitter in der Sächsischen Schweiz. Diesmal war es einfach nur trüb. Der spannende Dunst fehlte, dafür gab es aber reichlich buntes Laub. Nach dem obligatorischen Besuch der Idagrotte ging es hinüber auf die andere Seite des Felsmassivs, um noch mal den Blick vom Carolafelsen genießen zu können. Langsam brach schon die Dämmerung herein, so das kaum noch Wanderer unterwegs waren. Dies machte dann aber den Abstiegt über die Himmelsleiter nach Schmilka hinunter umso abenteuerlicher. Irgendwann konnte man den Weg nur noch erahnen. Nach der traditionellen Stärkung bei der guten Bäckerei war die Fahrt mit der S-Bahn zurück nach Dresden willkommene Zeit für ein bisschen Ruhe.