Wenn der graue, kahle Wald vom Schnee hübsch dekoriert wird, dann zieht es uns Menschen nach draußen in die Natur. Als Flachlandbewohner hat man naturgemäß seltener das Vergnügen vor der eigenen Haustür. Oder man fährt ins Gebirge. Aber wann lohnt sich das? Webcams helfen hier natürlich, aber es gibt noch bessere Wege herauszufinden, wann wo wie viel Schnee liegt oder vermutlich liegen wird. Natürlich gibt es auch dafür passende Karten!
Unter dem Namen „Keyhole“ war zu Zeiten des Kaltes eine Reihe von Satelliten der US unterwegs im Weltraum, die systematisch Aufnahme der Erdoberfläche machten, mehr oder minder offensichtlich zu Spionagezwecken. Die Technik der damaligen Zeit analoge Bilder zu machen und dann die Filme mit den Negativen abzuwerfen und mit Flugzeugen einzufangen, wirkt heutzutage bizarr, erlaubte damals aber eine hervorragende Bildqualität. Heute erlauben uns die Bilder spannende Rückblicke in die damalige Zeit.
Nach der nun erfolgreich abgeschlossenen Promotion, möchte ich auch hier ganz kurz vorstellen, was ich gemacht habe. Der Titel meiner Arbeit lautet „Multiscale visualization approaches for Volunteered Geographic Information and Location-based Social Media“, was sich sinngemäßü „Visualisierungsmethoden für nutzergenerierten Geodaten und ortsbezogenen Daten aus sozialen Netzwerken auf mehreren Maßstäben“, übersetzen lässt. Die Arbeit ist digital verfügbar unter dem folgenden Link: https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-870020
Die FOSSGIS in Berlin liegt schon länger zurück, ich möchte aber die Chance nutzen hier noch meine beiden Beiträge zu präsentieren. Kartenproduktion mit OpenStreetMap hat sich in den letzten Jahren zu meinem Schwerpunktthema entwickelt. Insofern sind die beiden Präsentation eine Zusammenfassung meines aktuellen Wissensstandes.
Die meiste Software zur Verarbeitung von OpenStreetMap-Daten ist freie Software für Linux. Für die Verarbeitung von großen Datensätzen auf Servern passt das gut, stellt aber Nutzer von Windows als Desktop Betriebssystem vor die Herausforderung immer auf einem Server zu entwickeln oder eine virtuelle Maschine zu nutzen. Aber es gibt doch auch Software, die unter Windows und Linux läuft! Also müsste sich da doch ein Weg finden lassen!
Zum Weihnachtsfest erreichte mich der Wunsch nach praktischen Kartenausschnitten für den Forststeig. Nun, das sollte doch kein großes Problem sein für einen Kartographen, oder? Also frisch ans Werk und ein paar Karten für unter dem Baum gebastelt. Nur dafür die ganze Zeit investiert zu haben, war mir dann doch ein wenig zu schade. Also warum nicht noch auf die Webseite stellen?
Im Gespräch mit einem Kollegen kam die Frage auf, ob es nicht ein hochauflösenderes Geländemodell als die SRTM-Daten für Sachsen gäbe. Ja klar! Sachsen macht ja bei OpenData mit! Also schickte ich dem Kollegen den Link zur Webseite. Er schrieb zurück zu mir, ob ich nicht die Daten da hätte, da der Download so kompliziert sei:
Unter dem Hashtag #MappingMtUshba habe ich im letzten Jahr die Feldarbeiten für eine neue Alpenvereinskarte in der Region Swanetien in Georgien mitorganisiert. Der bekannteste und markanteste Berge für diese Region ist der Ushba. So lag es nahe, das Wahrzeichen im Hastag zu verwenden. Der Vortrag von der FOSSGIS 2022 gibt einen guten Überblick über den aktuellen Stand des Projektes sowie die einzelnen Aspekte. Eigentlich ein Projekt meiner Arbeit an der TU Dresden, schwappt es auch durchaus in mein Privatleben.
Kartographische Generalisierung ist immer ein spannendes Thema: für meine Demosession auf der FOSSGIS2022 habe ich mich der Generalisierung von Gebäuden und der Auswahl von Punkten gewidmet. Die Skripte zum Video habe ich auf GitHub veröffentlicht.
Das Einsatzgebiet der Höhenlinien für die Reliefdarstellung liegt bei großmaßstäbigen Karten, dabei handelt es sich um eine quantitative Darstellung des Geländes. Das Ergebnis ist nur Vorwissen und Erfahrung wirklich gut zu nutzen. Für eine bessere Verständlichkeit erfolgt oft die Kombination mit einer Schummerung (Schattendarstellung), um einen besseren Reliefeindruck zu erzeugen. Höhenlinien verbinden in einer Karte Punkte gleicher Höhe – eine Schnittlinie zwischen einer gedachten horizontalen Ebene und der Erdoberfläche. Eine Höhenlinie alleine hat nur eine bedingte Aussagekraft. Erst die Kombination einer Vielzahl solcher Schnittlinien liefert eine Grundrissdarstellung von Reliefformen, in der ihre Ausdehnung, die Höhe und die Gestalt des Geländes ablesbar ist. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Ansammlungen an Höhenlinien, die dann meist Scharungen bilden. Je enger die Höhenlinien zusammen liegen, desto steiler ist das Gelände.
Im folgenden Beitrag möchte ich einen Einblick in die Erzeugung und Generalisierung von Höhenlinien basierend auf digitalen Geländemodellen geben. Für ästhetisch ansprechende und gut lesbare Höhenlinien empfiehlt es sich, zunächst das Geländemodell etwas zu bearbeiten. Natürlich leidet dafür die Genauigkeit! Aber eine Karte kann nie die Realität abbilden, dieses ist wesentlich komplexer! Eine Karte ist ein vereinfachtes Model, um einen Eindruck von der Landschaft zu geben.