Bei der Planung meiner Reise in die Niederland wurde ich auf das dort verbreitete Zahlungs- und Zugangssystem für den öffentlichen Verkehr aufmerksam. Dabei handelt es sich um die OV-chipkaart (Openbaar Vervoer, dt. Öffentlicher Verkehr), eine Chipkarte im handlichen Format mit der man Zug, Straßenbahn und Busfahren kann im ganzen Land. Nach anfänglicher Skepsis entschied ich mich dann bei meiner Ankunft eine Karte zu kaufen. Wobei an diese Entscheidung maßgeblich dadurch gefördert wurde, dass es eine Herausforderung gewesen wäre Papiertickets zu bekommen.

Die Karte

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um eine handliche Chipkarte, die für 7,50 EUR am Automaten erworben werden kann. Eine zu bekommen ist nicht schwer, da prinzipiell jeder Bahnautomat Karten ausgeben kann. Hier kann auch das Guthaben abgerufen und aufgeladen werden. In der Regel kann man nur elektronisch Zahlen. Die Möglichkeit der Münzzahlung besteht zwar, aber ist doch sehr begrenzt. Ebenso kann eine Transaktionsübersicht aufgerufen werden. Die bessere Variante ist aber hier auf jeden Fall die Karte auf der Webseite zu Registrieren und deren Funktionalitäten zu nutzen.

Eine anonyme OV-chipkaart.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es anonyme und personalisierte Chipkarten gibt. Letzte sind ermöglichen die Nutzung von Rabatten und Tageskarten. Diese Karte muss man allerdings vorher bestellen. Für häufige Besucher der Niederlande also durchaus eine Option. Die Karten werden auch nach Deutschland versandt.

Das Prinzip

Vor dem Einsteigen in den Zug oder bei dem Einsteigen in einen Bus oder die Straßenbahn wird die Karte an ein Lesegerät gehalten und man Checkt ein. Dabei wird vom Guthaben auf der Karte ein gewisser Betrag abgebucht, der dann mit dem Fahrpreis verrechnet wird. Bei der Bahn sind es 20 EUR ansonsten meist 4 EUR. So viel Guthaben muss also erstmal auf der Fahrkarte vorhanden sein um überhaupt einsteigen zu können. Sofern man eingecheckt hat ist die OV-chipkaart ein gültiges Ticket. Beim Aussteigen checkt man dann wieder aus und die Abrechnung erfolgt. Die Fahrtkosten werden meist nach Kilometern berechnet und differieren von Verkehrsmittel zu Verkehrsmittel und Berücksichtigen auch etwaiges Umsteigen, bei dem immer ein Ein-/Auschecken erforderlich ist.

Praktisch

An sich ist das Reisen mit diesem Ticketsystem sehr angenehm, wenn auch etwas ungewohnt. Man ist sich nie so ganz sicher als Neuling, ob man nun alles richtiggemacht hat. Ärgerlich ist, wenn man vergessen hat aus zu checken, dann wird der Einstiegstarif gezahlt. Prinzipiell kann dies auch im Nachhinein am Servicepoint korrigiert werden, aber praktisch ist diese Lösung aus meiner Sicht nicht.

Insgesamt gefiel mir diese Lösung schon sehr gut. Insbesondere weil sie konsequent landesweit umgesetzt ist und im alltäglichen Einsatz robust funktioniert. Wer mehr dazu Wissen will kann sich bei Wikipedia ausführlich belesen oder fährt am besten selbst mal in die Niederlande