Openstreetmap ist in aller Munde, wenn es um freie Daten geht. Praktisch darauf zu zugreifen ist leider nicht immer ganz so einfach. Glücklicherweise bieten Firmen wie die Geofabrik die freien Daten konvertiert als Shape-File an. Diese aufbereiteten Auszüge sind aber räumlich meist sehr beschränkt. Die Daten für ganz Deutschland muss man sich wieder selber aufbereiten oder eben bei der Geofabrik einkaufen. Für einzelne Städte sei noch der Vollständigkeit halber der Service der Metro Extracts von Mapzen hingewiesen. Die hier gebotene Auswahl an Formaten ist aus meiner Sicht auch wesentlich praktischer als die der Geofabrik.

Aber was tun, wenn man mal die Elbe in ganzer Länge benötigt? Dafür bräuchte man wenigstens die Daten von halb Europa. Damit wird es schon wieder kompliziert. Der einfachste Weg wäre sich bei Natural Earth zu bedienen. Hier werden weltweite Datensätze für mehrere kleinere Maßstäbe angeboten. Sicher eine Lösung, aber keines Weges die Beste. Des Öfteren leidet der Datensatz an einigen Fehler. So war bis vor einiger Zeit nur die Moldau als Quellfluss der Elbe enthalten.

Die Lösung von OSM (Openstreetmap heißt Overpass Turbo und hat ein ansehnliches grafisches Interface. Über die API ist es möglich einzelnes Features aus der Datenbank anzufragen und zu exportieren. Die umfangreiche Dokumentation ist eher für Experten als für Laien. Diese werden sich in der Regel mit dem Wizzard zufriedengeben. Dieser liefert für eine zum Tag passende Anfrage schnell die passende Suchanfrage für die angezeigte Boundingbox.

Wizzard von Overpass Turbo für Gipfel im Dresdner Umland.

Zurück zum Beispiel Elbe. Diese zu extrahieren ist dann doch etwas komplizierter. Dazu ein kurzer Exkurs in Datenmodell von OSM: größere Feature werden aus mehreren einzelnen Feature gebildet. Dabei handelt es sich dann um Relationen. Die Elbe ist die Relation mit der Nummer 123822. Dies kann man entweder bei Wikidata nachschlagen oder mit Hilfe des Abfragetools auf der OSM-Webseite herausfinden. Mit Hilfe dieser Information kann man nun eine Suchanfrage formulieren, die Elbe in Gänze zurück liefert.

[out:json][timeout:25];
// gather results
(
  // query part for: “Elbe”
  relation(123822);
);
// print results
out body;
>;
out skel qt;

Nun kann man sich die Relation als GeoJSON-Datei herunterladen und im lokalen GIS beliebig weiterverwenden. Aber nicht wundern, die Relation ist nur eine Linie. Die größeren Gewässerflächen müssen extra abgefragt werden. Warum ArcGIS das GeoJSON von Overpass Turbo nicht auslesen möchte, weiß ich leider nicht. Mit QGIS hat das immer geklappt und auch die Zeichenkodieung war nie ein Problem.